Wohn­ge­bäude für Selbst­stän­di­ges Wohnen

Anlass

Das geplante Wohn­pro­jekt soll vor­ge­al­terte Men­schen mit Abhän­gig­keits­er­kran­kung ein selbst­stän­di­ges Wohnen ermög­li­chen. So ent­steht eine inno­va­tive Lebens­form für die­je­ni­gen Bewohner*Innen, für welche die Unter­brin­gung in ein Pfle­ge­heim nicht ziel­füh­rend, aber deren Leben in der bis­he­ri­gen Wohnung zu einsam oder über­for­dernd ist. Bei Bedarf kann Unter­stüt­zung in Anspruch genom­men werden. Die ein­zel­nen Appar­te­ments funk­tio­nie­ren jedoch autark. Für die unter­schied­li­chen Unter­stüt­zungs­be­darfe ist für den/​die Betreiber/​in ein ört­li­cher Stütz­punkt vor­ge­se­hen. Auf Basis dieser Struk­tur soll in dem Wohn­pro­jekt die Kom­bi­na­tion aus pro­fes­sio­nel­ler Unter­stüt­zung, nied­rig­schwel­li­gen Ange­bo­ten und geziel­ten Anläs­sen, Nach­barn und Inter­es­sierte ein­zu­la­den, rea­li­siert werden. Die SeWo fördert hierzu ein(e) Quar­tiers- und Teilhabegestalter/​in.

Ort

Das Baufeld liegt recht zentral in Selm an der Neuen Werner Straße. Umlie­gend befin­det sich über­wie­gend Wohn­be­bau­ung ver­schie­de­ner Typo­lo­gien und Geschos­sig­kei­ten. Östlich schließt der Campus Selm mit seinen Bildungs‑, Sport- und Betreu­ungs­an­ge­bo­ten an. Südlich befin­det sich ein Alten­wohn­haus. Durch die Lage und die ver­schie­de­nen Wohn­for­men und Nut­zun­gen bietet die Umge­bung eine gute Anschluss­fä­hig­keit für das geplante Projekt. Die Setzung des Gebäu­des bezieht sich auf das bestehende Jugend­zen­trum FindUs der Gemeinde St. Josef, zu dessen Nord­seite der Bau­kör­per par­al­lel aus­ge­rich­tet ist.

Im Zuge einer Gesamt­maß­name zur Ver­wer­tung der Gemein­de­flä­chen wurden 3 Bau­fel­der geschaf­fen. Eine ent­spre­chende, über­ge­ord­nete Erschlie­ßungs­pla­nung liegt vor. Von der Neuen Werner Straße ist eine Erschlie­ßungs­straße auf das Gelände geplant, von dort gelangt man direkt zum Haupt­zu­gang des Neubaus an der Ost­seite. PKW- und Fahr­rad­stell­plätze sind auf dem Grund­stück nach­ge­wie­sen, der Müll­platz liegt günstig zur Erschlie­ßungs­straße. Um das Gebäude liegt ein Grün­ring, welcher durch eine Hecke ein­ge­fasst wird.

Entwurf

Die Bewoh­ner des Hauses haben einer­seits ein Schutz­be­dürf­nis, ande­rer­seits ist Teil­habe und Ver­net­zung mit dem Quar­tier sehr wichtig. Diesen gegen­sätz­li­chen erschei­nen­den Anfor­de­run­gen soll mit der gewähl­ten Kubatur Rech­nung getra­gen werden. Die Grund­form ist ein eher intro­ver­tier­tes Atri­um­haus. Durch Sub­trak­tion ein­zel­ner Volu­mina wird die Figur auf­ge­löst, die Öff­nun­gen reagie­ren auf die Wege­be­zie­hun­gen, das Gebäude verwebt sich mit der Umge­bung. Im Ober­ge­schoss ent­steht eine Dachterrasse.

So ent­ste­hen ver­schie­dene Raum­an­ge­bote, ent­spre­chend den indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­sen nach Pri­vat­sphäre der Bewohner*Innen. Vom „schüt­zen­den“ Innen­hof gelangt man auf die expo­nier­tere Dach­ter­rasse. Alle Woh­nun­gen erhal­ten zudem einen pri­va­ten Freisitz.

Die innere Erschlie­ßung ist über den Innen­hof orga­ni­siert, so dass Begeg­nung und Kom­mu­ni­ka­tion ermög­licht und geför­dert werden. Ein Aufzug sichert die bar­rie­re­freie Vertikalerschließung.

Fassade und Material

Die Fassade soll – analog zum benach­bar­ten Gemein­de­zen­trum – mit Ver­blen­dern gestal­tet werden. Durch die Ver­wen­dung ver­schie­de­ner Sor­tie­run­gen wird eine subtile Schich­tung ange­strebt, um einer­seits den Bau­kör­per nicht zu massiv erschei­nen zu lassen, ande­rer­seits aber die Zei­chen­haf­tig­keit zu bewah­ren. Die Durch­gänge in den Hof und die Fenster werden durch Faschen gerahmt – im Verbund mit den Loggien ent­steht so ein plas­ti­sches Fassadenbild.


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